Samichlaus Seebach
Die Legende von Sankt Nikolaus
Nun begann Nikolaus auszuteilen. Das Volk strömte herbei. Die Kinder kamen in endlosem Zuge, und er füllte ihre Körbe und Säcke. Bis zur neuen Ernte reichte der Vorrat. Niemand musste vor Hunger sterben, alle Menschen lobten und priesen Gott.

Wenn Bischof Nikolaus von nun an durch die Strassen zog, kamen die Kinder von überall her und umringten ihn. Anseinem Geburtstag aber kleidete er sich in den kostbaren Bischofsmantel und nahm den goldenen Hirtenstab zur Hand. Dann schmückte er seinen Esel mit einem klingenden Glocknspiel und lud ihm einen schweren Sack auf den Rücken. Der war gefüllt mit leckeren Dingen: mit roten Äpfel, Nüssen und Mandeln, mit goldenen Mandarinen und süssen Honigkuchen. Nikolaus schritt durch die Strassen, warf seine Gaben unter die Menge und machte diesen Tag zu einem grossen Fest. Das hielt er so, bis ins hohe Alter. Und als die Stunde kam, da Gott ihn heimholen wollte, war er bereit zu sterben. Nur eines fiel ihm schwer, dass er sich von den Kindern trennen sollte.

Bischof Nikolaus starb am 6. Dezember des Jahres 352. Zum Andenken an ihn nennen wir diesen Tag noch heute den Nikolaustag und feiern zur Freude aller Kinder das Nikolausfest.